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Luisenburgfestspiele 2015

27. 07. 2015

Am 18.7. war es soweit, die langerwartete Fahrt zu den Luisenburgfestspielen konnte starten. Sigi unser bewährter Busfahrer vom Pindl, führte uns erst zum Fichtelsee, einem aufgestauten Moorsee, seit 1982 Naturwaldreservat. Der See und das angrenzende Moor sind bekannt für die reichhaltige Flora und Fauna. Die Kernzone bleibt für die Menschenhand unberührt. So leben hier neben der schwarzen Kreuzotter auch andere selten gewordene Tierarten. Leider ist der See bedingt durch das saure Moorwasser ohne Fische, doch zeigen sich dafür im angrenzenden Bereich seltene Pflanzenarten wie Spirke, Moorbirke, Rosmarinheide, Krähenbeere, Rauschbeere, Armblütige Segge und Scheidiges Wollgras. Matthias von Kemnath berichtet 1476 in seiner ersten Beschreibung des Fichtelgebirges über den „sehe, aus dem vier schiffreiche Wasser kreutzweis in die Welt fließen: Main, Naab, Saale, Eger“.

Die kleine Wanderung zum Jean Paul Brunnen, einer stark mineralienhaltigen Quelle, und zurück zur Gaststätte am See waren daher sehr interessant.

Im nahen Fichtelberg konnten wir uns bei einem hervorragenden Abendessen auf die Festspiele einstimmen.

Gebucht war der „Sommernachtstraum“ von William Shakespeare, ein Stück wie gemacht für die Luisenburgfestspiele mit ihrer hervorragenden Naturbühne.

Seit März waren so gut wie alle Vorstellung ausverkauft, viele Wartende versuchten noch vor dem Theater Karten von Besuchern zu erhaschen.

Alle Besucher waren eingedeckt mit wärmenden Accessoires, wie Wolldecken oder dicken Jacken. Doch zeigte sich diese Vorsorge im Laufe der lauschigen Sommernacht als unnötig.

Michael Lerchenberg, der Intendant und Regisseur, begrüßte die Gäste selbst und wünsche einen spannenden Abend.

Es war ein wirkliches, großartiges Theatererlebnis. Alle Darsteller waren in ihren Positionen hervorragend besetzt. Nicht einen einzigen Darsteller hätte man kritisieren können. In Erinnerung bleiben da viele Figuren des Spiels, der skurrile Zeremonienmeister Philostratdes, Puck der „Adjutant“ von Oberon, der Apotheker, der sich zum Esel entwickelt, eigentlich alle waren hervorragend. Besonders Katherina Sattler als Hermia überzeugte in allen Phasen.

Michael Lerchenberg hatte „sanft“ die Handlung etwas „angepasst“. So wurde aus dem Zimmermann Peter Squenz, der ein Laienspiel (Pyramus und Thisbe) aufführen möchte, ein Professor; aus dem Weber Klaus Zettel ein Apotheker und Norbert Neugirg musste zur „Wand mit Schlitz“ mutieren. Wo manche Aufführungen in diesen Szenen oft zum Klamauk neigen, war hier feinsinniger Humor und „Echtheit“ angesagt.

Langanhaltender Applaus belohnte die Vorführenden. Auf der Heimfahrt wurde noch lange über einzelne Szenen und Figuren diskutiert. Es war eine wirklich gelungene und lange in Erinnerung bleibende Fahrt der Siedlergemeinschaft.

HP

 

Bild zur Meldung: Die "Handwerker"